Katastropheneinsatz und Notfalleinsatz

Am Dienstag den 18.06.2013 kam bei den Heroldsberger Rotkreuzlern die Anfrage zur Stellung eines Krankentransportwagens (KTW Rotkreuz Erlangen 42/72/2) für den Einsatz im Hilfeleistungskontingent – Transport Mittelfranken im Rahmen des Katastropheneinsatzes in Deggendorf an.
Schnell waren zwei ehrenamtliche Helfer gefunden, die Zeit hatten und deren Arbeitgeber sie für diesen Einsatz freistellte.

Am Donnerstag den 20.06.2013 ging es dann um 7:15 Uhr in Richtung Fürth-Atzenhof zum Kontingentbereitstellungsraum los. Zusammen mit Kräften der Bereitschaft Baiersdorf, des KV Fürth, des ASB Erlangen und der Johanniter Unfallhilfe Nürnberg. Im Konvoi kamen die Kräfte bei brütender Hitze in Deggendorf an der Unterkunft im dortigen Berufsschulzentrum an.

Nach einer Stärkung ging es direkt in den vom Hochwasser schwer getroffenen Deggendorfer Ortsteil Natternberg. Dort sicherten sie die Betreuungs- und Versorgungsstation sanitätsdienstlich ab. Am späten Nachmittag und am folgenden Freitag, dem 21.06.2013, kamen die Heroldsberger Katastrophenschützer dann im Berufsschulzentrum zum Einsatz, da es den dortigen Wechsel der Betreuungskontingente und der damit verbundenen doppelte Anzahl an Hilfskräften aller Hilfsorganisationen abzusichern gab. Auch dem langen Hochwasser und der Hitze der letzten Tage waren die unzähligen Mückenstiche, die es von den Sanitätern zu kühlen und versorgen gab, geschuldet.

Am Samstagvormittag, dem 22.06.2013, kamen die Helfer dann nochmal zusammen mit Kräften der Schnelleinsatzgruppe Betreuung im Ortsteil Natternberg zum Einsatz. Erwähnenswert sind der Zusammenhalt, die Hilfsbereitschaft und die Gastfreundschaft der vom Hochwasser geschädigten Anwohner, aber auch der übrigen Bevölkerung. Immer wieder wurden Sachspenden in Form von Kleidung, Lebensmitteln usw. an den Betreuungs-/Versorgungspunkten der Katastrophenschützer abgegeben, um diese an die Betroffenen zu verteilen.

Um 13:00 Uhr war der Ablösevorgang mit den Kräften aus dem Bayrischen Wald (die das Mittelfränkische Kontingent ablöste) beendet und die Helfer des Hilfeleistungskontingentes-Transport Mittelfranken konnten ihr persönliches Gepäck in der Unterkunft aufnehmen.
Ab 14:00 Uhr begab sich das komplette Kontingent geschlossen in Richtung Heimat. Nach einer kurzen Besprechung an einem Rastplatz nahe Nürnberg fuhren alle Rettungsdienstfahrzeuge ihre Heimatwachen an. Nachdem der KTW neu betankt, geputzt, desinfiziert und bestückt war, konnten die Ehrenamtlichen den Heimweg antreten.

Die Helfer der Bereitschaft Heroldsberg waren von Donnerstag bis Samstag insgesamt 58 Stunden im Einsatz und fuhren 435 km mit ihrem 17 Jahre jungen und durch Spenden beschafften Krankentransportwagen.

Ein Dank den Helfern, die diese Aufgabe kurzfristig und ehrenamtlich übernommen haben. Auch wenn nicht unbedingt die medizinische Tätigkeit im Vordergrund stand, war doch das persönliche Gespräch und das Angebot der Hilfe durch die Hilfsorganisationen eine Kraft spendende Quelle für die betroffenen Anwohner.

Zweiter Einsatz am Samstag (22.06.2013) notwendig.

Der KTW war noch nicht lange in der Wache, da wurde die Heroldsberger Unterstützungsgruppe Rettungsdienst um 19:02 Uhr zusammen mit den First Responder aus Kalchreuth über Funkmeldeempfänger alarmiert. „Gestürzte Person, Notfalleinsatz“ lautete die Alarmmeldung von der Integrierten Leitstelle Nürnberg. Nachdem der nächste freie Rettungswagen weit entfernt war, übernahm die ehrenamtliche Unterstützungsgruppe Rettungsdienst mit dem Notfall-Krankenwagen (N-KTW Rot Kreuz Erlangen 42/72/1) den Einsatz.

Die First Responder hatten die Patientin schon bestens vorversorgt, sodass der nach ihnen eintreffende N-KTW zügig den Transport in ein Krankenhaus nach Nürnberg übernehmen konnte. Um 20:45 Uhr waren die Rotkreuzler wieder frei auf der Wache Oberland und konnten der gemischten haupt-/ehrenamtlichen Nachtschicht den N-KTW als Reservefahrzeug überlassen, da der Hauptrettungswagen bis dato noch mit der Tagschicht im Einsatz war.

Julian Pertek
SEG-Leiter