Einsatzübung BRK Bereitschaft Heroldsberg und Feuerwehr Heroldsberg

PKW ins Schleudern geraten und den Abhang Richtung Gründlach gerutscht, eine Person noch im Fahrzeug. Dieses Bild bot sich den erst eintreffenden Sanitätern des BRK Heroldsberg, als sie am Unfallort Zubringer zur B2 Heroldsberg Süd kurz nach 19.00 Uhr eintrafen. Bei näherer Erkundung stellte sich heraus, dass eine größere Baumwurzel das Fahrzeug mittig am Hang stoppte und der Fahrer im Fußraum unter dem Kupplungspedal eingeklemmt war. Erschwerend kam hinzu, dass das Fahrzeug weiter abzurutschen drohte.
Kurz danach rückte auch der Rüstzug der FF Heroldsberg, zusätzlich mit Schlauchwagen und Verkehrssicherungsanhänger (VSA) ausgerüstet, an. Nach kurzer Einweisung des Feuerwehreinsatzleiters in die Lage durch die „Rotkreuzler“ begannen unverzüglich die Arbeiten zur Sicherung des Fahrzeugs und der Einsatzstelle.
Eine halbseitige Sperrung der Straße wurde mit Hilfe des VSA und Absperrposten eingerichtet. Der Brandschutz wurde sichergestellt, das Fahrzeug mittels Mehrzweckzug und Anschlagepunkt am Löschfahrzeug gesichert und durch Unterbauholz abgestützt. Steckleiterteile wurden am Hang befestigt, um den Rettern bessern Stand zu geben
Nachdem der Unfallwagen gesichert war, konnte die Erstversorgung und Diagnostik durch den Rettungsdienst (RD) durchgeführt werden. Unterstützt wurde dieser durch den „inneren Retter“ der Feuerwehr (verschafft sich möglichst schnell Zugang ins Innere des Fahrzeuges, um den Verletzten im Fahrzeug zu betreuen). Nachdem Infusion, Sauerstoff und Stif-Neck (Halswirbelsäulen-Schiene) durch die Fachkräfte angelegt waren, setzte die Feuerwehr die sogenannte patientenschonende Rettung des Verunglückten fort (diese Art der Rettung wurde vom Rettungsdienst angeordnet).
Fenster wurden abgeklebt, um Glassplitter zu reduzieren und entfernt, die Fahrertüre geöffnet, um den „Rotkreuzlern“ mehr Arbeitsraum zu geben. Der Patient wurde währenddessen zusätzlich durch einen sogenannten harten Patientenschutz vor umherfliegenden Splittern geschützt.
Dem Unfallfahrer wurde ein Rettungskorsett (K.E.D.-System) angelegt, um die eventuell verletzte Wirbelsäule komplett zu entlasten. Weiterhin wurde die Fahrtrage des Krankenwagens mit Vakuummatratze und Schaufeltrage vorbereitet.
Nach diesen Arbeiten konnte unter Einsatz der zwei Rettungssätze des Rüstzuges das Dach des PKW komplett abgenommen und die eingeklemmten Füße mit Hilfe des Pedalschneiders befreit werden.
Mit vereinten Kräften von Feuerwehr und BRK wurde der Patient auf die Schaufeltrage verbracht und vom Steilhang getragen.
Zum Glück handelte es sich bei diesem Unfall „nur“ um eine Übung; auch konnte von den beiden Übungsbeobachtern den Einsatzkräften ein gutes Zeugnis ausgestellt werden. Die Zusammenarbeit Feuerwehr/Rettungsdienst funktionierte tadellos. Gegen 20.45 Uhr war die teilweise sehr anstrengende Übung beendet und die verschwitzen Einsatzkräfte konnten sich auf eine kühlende Dusche freuen.
© Pertek/Rothenöder
Julian Pertek
SEG-Leiter

